Rechtsanwältin Dr. Diana White

Wirtschaftsmediation im Startup / Mediation der Gründer im Startup

Streit im Startup, passiert das häufig?

Streit gibt es immer, oftmals auch bei Gründern, also im Startup, das nicht von einer Einzelperson gegründet wurde, sondern wo es Gründer und Co-Grüner gibt oder Gründer und nachträglich dazu kommende strategische Investoren. Und gerade bei Startup, wo Gründer und Co-Gründer über lange Zeiträume sehr viel arbeiten und Überstunden machen, kommt es zu Streit darüber, wenn einer meint, mehr als der oder die Andere geleistet zu haben. Da geht es um Respekt, aber auch um Macht. Und das kann schon eskalieren, sogar soweit, dass die Existenz des Startups gefährdet ist.

Wie häufig streiten oder Trennen sich Startups?

70-80% aller Startups scheitern bereits in den ersten 3 Jahren. Dabei entstehen bei mehr als der Hälfte der Startups die Probleme bzw. Konflikte bereits im Gründer-Team, dabei geht es nicht um Themen betreffend mangelnder Finanzen häufig um die Werthaltigkeit der Beiträge, Arbeitseinsatz, Vorankommen.

Das (Kern-)Team, seine Zusammensetzung und Rollenverteilung sind essenziell für den langfristigen Erfolgsweg Startups. Leider werden genau diese Punkte am Anfang verkannt, später wundern sich die meisten Gründer, woran die plötzliche Kehrtwende des/der anderen liegt:

  • Termine werden nicht eingehalten,
  • Verabredungen abgesagt,
  • wichtige Dinge nicht mehr kommuniziert.

Der Vertrauensbruch ist unaufhaltsam:

  • Es sinkt nicht nur das Vertrauen, sondern vielmehr die Motivation und die Energie.
  • Der aufkommende Konflikt führt dann dazu, dass Unmengen Zeit und Nerven gebunden werden, die Produktivität nachlässt, und
  • ist sogar die Existenz des Startup gefährdet.

Um das zu verhindern, sollte bereits zu Beginn aufkommender Diskrepanzen und Konflikte eine Wirtschaftsmediation beschritten werden. Im Idealfall gibt es noch Willen und Kraft für das gemeinsame Aufsetzen einer Präventionsstruktur für etwaige Konfliktfälle. In den meisten Fällen wird es aber bereits einer Konfliktlösung zu konkreten Themen bedürfen.

Wie kommt es zu Konflikten im Startup?

Startups sind Zusammenschlüsse aus Menschen, die eine gemeinsame Geschäftsidee verfolgen und diese in ein fruchtvolles Business umsetzen wollen. Um ein Startup zu gründen braucht es viel Kreativität, Leidenschaft, Willensstärke und Zielstrebigkeit. Das kann aber auch die beste Basis für Konflikte werden. Wir reden von Eigenschaften, die wertvoll und wichtig sind, aber auch schnell enttäuscht werden und zu Konflikten führen. In der Startup Praxis ergeben sich Konflikte bereits in der 1. und 2. Phase, also bereits bei Übergang in die Business Phase, wenn die ersten Erfolge eintreten, man vermehrt nach außen geht, die ersten Kundenverträge geschlossen und Umsätze kommen. Probleme kommen auf,
wer trägt den größeren Teil zum Erfolg bei, der Kreative oder der Kaufmann?
Jeder bewertet seine Leistung freilich als wertvoller und entscheidend für das weitere Fortkommen des Unternehmens.

Diese (aufkommenden) Konflikte sollten bereits in einem sehr frühen Stadium durch Wirtschaftsmediation gelöst werden, bevor es nach außen dringt, das Image geschädigt wird oder die Startup Gründer sich aufgrund der Eskalation des Konfliktes sogar trennen wollen. Der letztere Fall ist leider der Standard.

Sicherlich ist die Wirtschaftsmediation auch ein gutes Tool,

  • um zwei streitende Gesellschafter zu trennen,
  • die Anteile sinnvoll auseinander zu dividieren und
  • für einen passenden Kaufpreis zu übertragen.
    Im Idealfall zieht man den Anwaltsmediator aber schon im Vorfeld hinzu, um damit zu deeskalieren und eine weitere Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu ermöglichen.

Familienunternehmen/Unternehmer investieren in Startups

Startups können aber auch einen anderen Hintergrund haben.
Vermehrt schauen Investoren aus großen, erfolgreichen Unternehmen, auch Familienunternehmen, um sich an vielversprechenden Geschäftsideen von jungen Startups zu beteiligen. Die Investoren sind wertvoll, bringen sie doch ihr Knowhow und Ihre Unternehmererfahrung in das Startup ein und unterstützen die jungen Gründer. Das wirkliche Potential der Zusammenarbeit zwischen Startups und Familienunternehmen kann aber erst dadurch gehoben werden, dass sich Gründer und Investoren fortwährend zu den wichtigen Themen persönlich austauschen, gegenseitig versuchen zu verstehen und respektieren – so unterschiedlich die Ansätze auch sein mögen.

Bereits an dieser Stelle kann die Wirtschaftsmediation einen wertvollen Beitrag leisten.

Viele Familienunternehmen investieren in Startups, um sich frischen Wind ins Haus zu holen und neue Ideen oder Technologien für sich zu erschließen.
Startups wiederum profitieren von der Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen durch deren Erfahrungen, den Vertriebsstrukturen, die Netzwerke und nicht selten auch vom bekannten Namen. Aus dieser Symbiose ergeben sich enorme Chancen für beide Seiten, jedoch treffen dabei bisweilen wahrlich Welten aufeinander.

  • Es geht nicht nur auf das Aufeinanderprallen verschiedener Altersstrukturen.
  • Klar unterschätzt wird die Bedeutung gewachsener Unternehmenskulturen, mit traditionellen Strukturen, versus jung-dynamisches Team mit agilen oder anderen modernen Unternehmensansätzen.
  • Ohne Frage hat jede Seite ihre Berechtigung und ist in ihrem Bereich erfolgreich.

Es ist grundsätzlich schwer, die Stakeholder aus zwei verschiedenen Unternehmenskulturen in ein Boot zu holen. Das betrifft nicht nur Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer, sondern auch die Belegschaften des Partners. Dabei geht es nicht um die Kaffeemaschine, URL oder die Farbe des Logos, sondern um Strukturen, Umgangsweise, Hierarchien und gegenseitiges Verständnis.

Das damit verbundene Konfliktpotential ist genauso absehbar wie vermeidbar. Wirtschaftsmediation ist hier das richtige Tool!

Spannend ist, dass das wirkliche Potential der Zusammenarbeit zwischen Startups und Familienunternehmen erst dadurch gehoben wird, dass man sich persönlich austauscht, gegenseitig versteht und respektiert. Auch an dieser Stelle kann die Mediation einen wertvollen Beitrag leisten.

Konfliktprävention im Startup mit Wirtschaftsmediation?

Es kann auch als strukturiertes Kennenlernen unter professioneller Moderation eingesetzt werden. Zwar ist Mediation in erster Linie ein Mittel der alternativen Streitbeilegung. Aber es kann einiges mehr:

  • Denn wie wir wissen ist – der beste Streit derjenige, der von vornherein vermieden wurde.

Genau aus diesem Grund wird Mediation in vielen agilen Startups bereits vor Konfliktausbruch eingesetzt, teilweise sogar schon bevor ein konkreter Konflikt im Raum steht. Wirtschaftsmediation als Präventivtool für das Startup, auch das kommt vor, insbesondere bei modernen Tochtergesellschaften in Konzernstrukturen. Die Ergebnisse sind beeindruckend und für das Team angenehm und v.a zusammenschweißend.

Mehrwert für das Startup? Führt die gemeinsame Reflexion der Gründer/Investoren dazu, dass auch eine andere Betrachtung des eigenen Unternehmens möglich ist?

Ein wesentlicher Punkt – gerade für alteingesessene Familienunternehmen als Investoren – ist das Grundprinzip der Vertraulichkeit. Die Vertraulichkeit ist für Startups und Familienunternehmen gleichermaßen wichtig. Denn weder möchten Startups gleich am Anfang schon Konflikte in die Öffentlichkeit tragen und damit ihr Image schädigen, noch hat eine Unternehmerfamilie ein Interesse daran, den traditionsreichen Namen mit Auseinandersetzungen vor Gericht in Verbindung gebracht zu sehen. Der Schutz des Rufes spielt in jedem Konflikt eine grosse Rolle.

Oft kommt am Ende viel mehr heraus, als die Parteien eingangs gedacht haben – und zwar zum Wohle aller. Die sog. „Ergebnisoffenheit“ ist daher ein weiteres wichtiges Grundprinzip der Mediation. Unternehmen die für ihre Konfliktanfälligkeit oder sogar Gerichtsprozesse bekannt sind, sind für Bewerber sicherlich nicht interessant. In Zeiten wie diesen müssen Unternehmen um gute Mitarbeiter „pitchen“, sich attraktiv und mitarbeiterfreundlich präsentieren. Angewandte Alternative Dispute Resolution () im Unternehmen bzw. besonders Mediation sprechen für eine positive und lösungsorientierte Unternehmenskultur, die ein Unternehmen jedenfalls attraktiver macht für Bewerber.

Unternehmer in den entscheidenden und strategisch wichtigen Positionen?

Die echten Unternehmer, die alles kennen und erlebt haben, Gründung, Erfolg, Kapitalerhöhungen, Aufschwung, Konflikt, Trennung. Genau in Familienunternehmen sind oft noch die Unternehmer der ersten Stunde an Bord, die heute die Generation des senior levels sind, aber seinerzeit selbst Gründer waren. Seither hat sich einiges verändert. Geblieben ist das echte Unternehmertum / das Entrepreneurship, das die neuen Partner vereint. Es ist die Motivation, gemeinsam ein Unternehmen aufzubauen oder zu erhalten und als Team buchstäblich durch „dick und dünn“ zu gehen.

Die neue Generation steht auch in vielen Familienunternehmen in den Startlöchern oder hat bereits unter den Augen der älteren Generation ihre ersten Runden gedreht. Für die (erwählten) Nachfolger in Familienunternehmen ist die Zusammenarbeit mit einem Startup die passende und willkommene Gelegenheit sich einzubringen und eigene Akzente zu platzieren .
Wirtschaftsmediation ist

  • dabei eines der besten und wirksamsten Konfliktpräventionstools.
  • darüber hinaus aber auch ein starkes und probates Mittel, um ausgewachsene Konflikte rasch und nachhaltig beizulegen.
    So kann oftmals der Weg zu Gericht vermieden werden.

Kann Wirtschaftsmediation den Weg des Startups zum Gericht vermeiden?

Heftiger Streit muss nicht das Ende des Startups bedeuten. Es kommt auf die richtige Weichenstellung vor und zu Beginn der Mediation an. Was man machen kann und ob Ihr Fall für eine Wirtschaftsmediation geeignet ist, können Sie persönlich in einem kostenlosen Vorgespräch mit Anwaltsmediatorin Dr. Diana-Maria White direkt besprechen.

Fazit: Ist Wirtschaftsmediation im Startup ist ein probates Mittel für die schnelle Konfliktlösung?

Ja, sehr! Soll der Bestand des Startups gesichert werden, wollen Gründer, Gesellschafter, Investoren auf Augenhöhe ihren Konflikt vertraulich und mit Hilfe thematisieren und das Gesicht wahren und sich entweder freundschaftlich trennen oder sogar weiterhin zusammen arbeiten, das alles ohne Imageschäden für das Unternehmen, dann ist die Wirtschaftsmediation das richtige und v.a mildeste und nachhaltigste Mittel.

Gemeinsam erarbeitete Ziele werden erfahrungsgemäß besser angenommen (weil ein Eigenbeitrag drinsteckt), sind nachhaltiger und freilich besser umgesetzt.

Weitere Vorteile
– Effizient und nachhaltige Regelungen für das Unternehmen (auf Wunsch auch in einem durchsetzbaren Vergleich festgehalten)
– Kostengünstig, überschaubare Kosten (keine Gerichtskosten, ggf auch keine Anwaltshonorare)
– Fristen werden gehemmt,
– Wirtschaftliche Planbarkeit für das Unternehmen
– Mediationsverfahren ist vertraulich, nicht öffentlich (das Unternehmen kann besser Geheimnisse schützen)
– Image des Unternehmens wird nicht geschädigt
– Steigert nachweislich Bindung an das Unternehmen und Mitarbeiterzufriedenheit
– Potenzial der Weiterentwicklung